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Aktivitäten des Pollenschlauchs während des Durchwachsens des Griffels (bei Gräsern), und Vergleich des Pollenschlauchverhaltens in kompatiblen und nichtkompatiblen Situationen. Im Fall der Selbstinkompatibilität (Sl) erfolgt die Abstoßung an der Narbenoberfläche oder unmittelbar nach dem Eindringen des Schlauchs ins Narbengewebe. Inkongruenz kann sich auch zu einem späteren Zeitpunkt manifestieren (nach J. HESLOP-HARRISON, 1982)
Sequenz der Pollenschlauchaktivitäten
kompatibles Verhalten
Selbstinkompatibilität
Inkongruenz
1. Kontakt zwischen Stigmaoberfläche und Pollen. Hydrierung des Pollenkorns (Wasseraufnahme) Die Keimung ist vom Feuchtigkeitsgehalt, der Umgebung bzw. Wassergehalts des  Stigmegewebes abhängig Ort der Abstoßung bei starken SI - Systemen Abstoßung aufgrund der SI - Reaktion
2. Keimung, nachfolgend Eindringen des Pollenschlauchs in die Interzellularen des Stammgewebes Die Architektur des Gewebes bestimmt die Richtung des Pollenschlauchwachstums Ort der Abstoßung bei schwachen SI - Systemen
3. Durchdringen des Transfusionsgewebes im Griffel (Stylodium) Die Wachstumsrichtung wird durch die Anordnung der Zellen im Transfusionsgewebe bestimmt   verzögertes Pollenschlauchwachstum; oft Aufblähung der Spitze und nachfolgendes Aufplatzen
4. Eindringen in den Gametophyten (Ovar) Durchdringen der Kutikula der inneren Ovarwand. Die Wachstumsrichtung wird durch die Hüllzellen des Embryosacks bestimmt, vermutlich auch chemotaktisch   Verlust der Orientierung, ungerichtetes Wachstum, Verfehlen der Mikropyle
5. Durchwachsen der Mikropyle. Fusion der Gameten, Kernverschmelzungen Die Mikropyle nimmt nur einen Pollenschlauch auf, der den Nucellus durchdringt und in den Embryosack eindringt  


© Peter v. Sengbusch - b-online@botanik.uni-hamburg.de